Pflegehinweise für Batterien
Damit eine Batterie einwandfrei und möglichst lange funktioniert, benötigt sie eine gewisse Pflege. Denn auch wenn die meisten Batterien heute das Prädikat „wartungsfrei" oder „wartungsarm" tragen, bedeutet dies nicht, dass sie frei von Wartung sind. Den häufigsten Fehler, den Motorradfahrer beim Umgang mit der Batterie begehen ist die falsche Art der Überwinterung.
Wird ein Fahrzeug über einen längeren Zeitraum stillgelegt, empfiehlt es sich, den Minuspol zu lösen um eine Entladung der Batterie zu vermeiden. Sonst tritt durch die Selbstentladung eine Sulfatierung ein, die die Lebensdauer der Batterie stark reduziert, bzw. diese zerstört. Bei Fahrzeugen die im Außenbereich überwintern, sollte die Batterie ausgebaut werden um sie trocken und kühl lagern zu können. Lösen Sie dabei immer zuerst das Minus-, und dann erst das Pluskabel, denn nur so vermeiden Sie effektiv Kurzschlüsse! Aus diesem Grunde muss beim späteren Wiedereinbau umgekehrt vorgegangen werden!
Es empfiehlt sich die Batterie mit einem geeigneten Ladegerät ca. alle 6-8 Wochen nachzuladen. Wir bieten für wenig Geld einfache „Auffrischer“ an sowie Geräte die sich selbsttätig ein- und ausschalten und die Batterie so immer in optimalem Ladezustand halten. Diese Geräte sind speziell dafür ausgelegt, dass sie im Winter dauerhaft an die Batterie angeschlossen sind.
Grundsätzlich gilt: Lange Standzeiten und Kurzstreckenbetrieb mindern die Leistungsfähigkeit Ihrer Batterie. Auch Probestarts, nur so zur Kontrolle ob der Motor noch anspringt, belasten die Batterie und Umwelt nur unnötig.
Je mehr die Ladung abfällt umso schneller wird die Batterie zerstört. Deshalb sollte nie länger als 10 Sekunden in einem Zug gestartet werden. Springt das Fahrzeug dabei nicht an, sollte der nächste Startversuch erst nach einer einminütigen Erholungspause erfolgen.
Alte Batterien sind Sondermüll. Bewahren sie immer den Kaufbeleg auf, damit man die Batterie später wieder dem Händler übergeben kann, bei dem sie gekauft wurde. Somit ist eine problemlose und umweltgerechte Entsorgung gewährleistet.
Motorrad winterfest machen
Bevor das Motorrad abgestellt wird, sollte es gründlich gereinigt werden. Lange verweilender Schmutz auf Lack- und Metallteilen kann diese über den Winter schädigen und zu Korrosion führen. Das gilt insbesondere für "Fliegendreck" auf dem Lack. Die Winterreinigung sollte daher äußerst gründlich durchgeführt werden. Nach der Reinigung sollten alle entsprechenden Bauteile wieder geschmiert werden. Diese müssen nach der Reinigung jedoch genügend Zeit zum Abtrocknen bekommen, bevor man die Schmierung, z.B. der Kette, durchführt.
Um einem Standschaden der Reifen vorzubeugen sollte der Reifendruck um etwa 0,3 bis 0,5 Bar erhöht werden. Zudem sollte die Maschine aufgebockt oder auf den Hauptständer gestellt werden. In frostgefährdeten Bereichen wird empfohlen, die Reifen auf ein Holzbrett zu stellen, um Bodenfrost vom Gummi fernzuhalten.
Stahltanks sollten bis zum Rand mit Benzin befüllt werden. Durch Temperaturschwankungen kann es im Tankinneren, in der Luftblase, zu Kondenswasserbildung kommen; das Wasser setzt sich dann am Tankboden ab und kann dort zu Korrossionsschäden führen. Je kleiner die Luftblase, desto geringer die Fläche, an der sich Kondenswasser bilden kann. Daher ist die Verwendung von Additiven zu empflehlen, die das Kondenswasser binden und das Benzin bis zum Frühjahr zündfähig halten.
Besitzer von Vergasermotoren sollten auch diesem Bauteil vor der Überwinterung Beachtung schenken. Wird nämlich das alte Benzin im Vergaser belassen, kann dieses verharzen. Neben einem schlechten Startverhalten aufgrund des alten Treibstoffs, kann die Verharzung zu Fehlfunktionen des Vergasers führen.
Nach Schließen des Benzinhahns sollten die Vergaserkammern entleert werden. Dazu besitzen Vergaser eine Ablaufschraube pro Vergaserkammer. Alternativ dazu kann man den Benzinhahn auch nach der letzten Fahrt schließen und warten, bis der Motor von selbst ausgeht. Auch dann sollte der Kraftstoff im Vergaser komplett verbrannt worden sein.
Die Batterie sollte während des Winters weiterhin regelmäßig geladen werden. Dazu empfehlen sich sogenannte Erhaltungsladegeräte. Diese pflegen die Batterie durch regelmäßige Ladung und Entladung. Die meisten solcher Geräte sind nicht sehr teuer und mit einem Stecker ausgestattet, der den Verbleib der Batterie im Motorrad ermöglicht. Siehe auch Pflegehinweise für Batterien.
Um den Auspuff zu schützen, empfiehlt es sich ein mit Kriechöl leicht getränktes Tuch in den Schalldämpfer zu stecken. Das verdrängt die Feuchtigkeit und verhindert Korrosion und Schädigung der Dämmung im Inneren.
Nicht jeder hat die Möglichkeit, sein Motorrad optimal zu überwintern. Das größte Problem bleibt die Feuchtigkeit. Sollte das Motorrad aber z.B. in der Garage stehen, sollte es lieber mit einem alten Bettlaken, oder mit einer innen gefütterten Abdeckplane bedeckt werden. Eine Plastikplane lässt nur wenig Luftaustausch zu und begünstigt so, daß sich eingedrungene Feuchtigkeit staut und Schäden am Motorrad verursacht.
Wer diese Schritte beachtet sollte sein Motorrad ausreichend auf die Winterstandzeit vorbereitet haben und im Frühjahr keine bösen Überraschungen erleben.